Der Wald, der Wald, der dunkle, dunkle Wald. Er steht im Zentrum unseres Liedprogramms „Stimmen des Waldes“. In unserer Kultur besitzt der Wald einen besonderen Ort. Er wächst in den Geschichten, die wir uns erzählen, in den Sagen, die sich die Generationen weitergeben. Um diese Vielstimmigkeit zum Ausdruck zu bringen, haben wir unseren Liederabend als multisensorales performatives Ereignis konzipiert, das Textverstehen, Konzert- und Walderleben in Zusammenhang bringt.
Der Wald ist sowohl konkreter Raum als auch Topos: Hier kreuzen sich die Pfade von Jäger, Wanderer und heimlichem Liebespaar. Denn der Wald kann gleichermaßen Ort der Arbeit, der Muße und der Liebe sein. Er ist menschlicher Lebens- und Wirtschaftsraum, er ist märchenhafter Zauberwald, Ort heroischer Bewährung und Projektionsfläche (spät)romantischer Sehnsüchte. Und er ist eine Grenze, die das andere markiert: Hier das Dorf, dort der Wald. Hier die Kultur, der Alltag, die geordnete Welt – dort die wilde Natur, das Übernatürliche, die Gefahr. Wehe dem, der die Waldgrenze überschreitet, den Weg verlässt und die Brotkrumen nicht mehr wiederfindet! Tief drin im Wald, wenn wir uns verlaufen haben in dieser anderen Welt und den Weg nach Hause längst aus den Augen verloren haben, begegnen wir vielleicht der Fremde in uns selbst: Dem Schrecklichen, dem Chaos, dem Rudel hungriger Wölfe, das wir selber sind.
Wesentlicher Bestandteil des Konzertes sind Audioaufnahmen mit Naturgeräuschen und Fotos aus dem Waldgebiet, in dem das Konzert stattfindet, um das immersive Erleben zu unterstützen. Kurze erzählerische Texte mit einem Fokus auf das sinnliche Erleben ergänzten Ton, Bild, Musik und Liedtext.
Es war eine große Bandbreite bei den Liedern zu hören – von erhebend schön bis angstmachend bedrohlich – mit absolut passenden und nicht romantisierenden Naturstimmungen.
Die Pianistin am Flügel und die Sängerin, das war spürbar gemeinschaftliches Musizieren und Interpretieren in Tempo, Lautstärke und Ausdruck. Das machte große Freude beim Zuhören!
Das Konzert war einfach überwältigend! (…) Klare Empfehlung an alle, die Lust auf etwas Neues haben!“