Die Nacht hat dein Angesicht.

Sinne, Symbol und Synästhesie, eine Sprache wie eine Naturgewalt und eine intime Welterfahrung bestimmen die Kunst des europäischen Fin de Siècle, an dessen Beginn literarische Irritationen wie Charles Baudelaires indizierte „Fleurs du Mal“ stehen. Auf der Konzertbühne machen wir diese Musik zu einem sinnlichen Erleben, zu dem das Publikum – miterlebend – selbst beiträgt: Unsere Worte sind Pinsel, Farben Klänge und die Leinwand unsere Wahrnehmung. Wohin diese Bilder Sie bringen ist ebensowenig vorgegeben wie der Ursprung der Assoziationen, der irgendwo zwischen Klängen, Worten und Farben liegt. Denn die Nacht hat dein Angesicht. 

Ergreifend, rätselhaft, ein tiefes Eintauchen in jenes Spiel aus Licht und Schatten, in dem Hören und Sehen vergehen. Gleiten Sie mit uns in die Abenddämmerung – oder wird es doch schon Tag?

„Die Nacht hat dein Angesicht“ heißt das Konzert von Sopranistin Susanne Müller und Pianistin Ayla Schmitt, wofür die beiden 2021 ein Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg erhalten haben. Mit Kompositionen des europäischen Fin de Siècle unter anderem von Claude Debussy, Richard Strauss und Sergej Rachmaninov interpretieren die Musikerinnen das Nachtwerden in seinen unterschiedlichen Erscheinungen. Das Konzertformat greift die experimentellen Ausdrucksweisen des Fin de Siècle auf, sodass symbolistische Verklärung der Natur, impressionistische Wahrnehmungsweisen und die in sich gekehrte Wortgewalt des Kunstlieds der Jahrhundertwende erfahrbar werden. 


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